“Content vorplanen für ein ganzes Jahr? Wie soll ich denn das machen?”
Ich weiß, im ersten Moment hört es sich extrem kompliziert an einen Content Plan für ein ganzes Jahr zu machen. Viele Selbstständige fühlen sich allein von der Vorstellung erschlagen oder in ihrer Kreativität eingeschränkt. Doch es ist lange nicht so schlimm, wie du es dir vorstellst.
Im Grunde erleichtert ein strategischer Content Plan sogar deine Arbeit, indem er dir mehr Freiräume für deine kreativen Ideen gibt. Warum? Weil du dir nicht mehr Tag für Tag Gedanken machen musst, was du veröffentlichen sollst. Du kannst deinen Content ganz entspannt vorbereiten und automatisiert veröffentlichen. So kannst du selbst mit deinem Expertenwissen in Social Media präsent sein, wenn du offline im Urlaub am Strand liegst. Ziemlich smart, oder?
Ein weiterer Grund, der für eine Content Planung spricht, ist der, dass sie dich bei der Erreichung deiner Business-Jahresziele strategisch unterstützt.
Ein Beispiel:
Du planst den Launch eines Produktes am Ende von Quartal 1. Wenn du nun im Februar und März deine Community mit passendem Content thematisch auf das Produkt einstimmst, wird dein Launch deutlich erfolgreicher werden. Denn mit dem vorangegangenen Content hast du sichergestellt, dass deine Community vom Produktlaunch weiß. Zudem haben mit großer Wahrscheinlichkeit bereits einige Personen den Wunsch entwickelt, dein Produkt zu kaufen und warten nur noch auf deinen Launch.
Das ist es, was wir unter einer erfolgreichen Content-Strategie verstehen: Content der langfristig für dich arbeitet und deine Business-Erfolge unterstützt.
Lass dich also gerne mal auf das Experiment Content-Jahresplanung ein und sieh selbst, was dann geschieht.
Erstelle deinen Content Plan anhand deiner Business-Jahresplanung
Damit dein Content strategisch für dich arbeitet, solltest du nicht einfach irgendwas veröffentlichen. Sondern Inhalte, die deine Businessziele pushen.
Das gelingt dir, wenn du deinen Content Plan auf der Basis deiner Business-Jahresplanung erstellst.
Wie du einen Jahresplan für dein Business kreierst, habe ich dir im vorangegangen Blogbeitrag “So erstellst du deine Jahresplanung für dein erfolgreiches Jahr 2022” erklärt. Solltest du diesen Artikel noch nicht gelesen haben, dann spring gerne kurz rüber.
Auf jeden Fall starten wir jetzt mit den 5 Schritten für deinen strategischen Content Plan, mit dem du deine Businessziele 2022 erreichst.
Finde die passenden Themen zu deinen Zielen
Im ersten Schritt schauen wir auf deine Ziele, insbesondere auf die vertrieblichen. Was hast du dir für das Jahr vorgenommen? Was willst du erreichen?
Im Idealfall hast du diese Ziele in die vier Quartale des Jahres einsortiert. So kannst du immer fokussiert an einem, maximal an zwei Zielen parallel, arbeiten. Wenn du dir nämlich zu viele Ziele auf einmal vornimmst, wirst du dich ganz schnell überfordert fühlen. Im schlimmsten Fall stellst du am Ende des Jahres fest, dass du keines der Ziele erreicht hast, weil du kopflos zwischen den Aufgaben hin und her gesprungen bist.
Schau dir also deine Quartalsziele an. Welchen Themen sind sie zuzuordnen? Diese Themen bestimmen die Inhalte deiner Kommunikation für die einzelnen Quartale. So stellst du sicher, dass dein Content thematisch passt und dich bei der Erreichung deiner Ziele unterstützt.
Beispiel 1:
Wenn du am Ende von Quartal 1 einen Onlinekurs zum Thema “Erfolgreich verkaufen über Instagram” launchen möchtest, dann sollte dein Content in Quartal 1 aus den Themen “Instagram” und “erfolgreich verkaufen” bestehen.
Beispiel 2:
Wenn du deine Expertenpositionierung als Gründungsberater klar machen möchtest, sollte deine Content-Planung genau darauf ausgelegt sein. Du darfst dich also auf die Themen “gründen”, “Businessaufbau”, “Selbstständigkeit”, “Deine eigene Erfahrung als Selbstständiger”, etc. konzentrieren.
Kommuniziere Themen, die zu deinen Businesszielen passen und dein Content unterstützt dich bei der Zielerreichung.
– Jessica Roth
Leite konkrete Content-Ideen von den Themen ab
Stehen die Themen für die 4 Quartale fest, leitest du im nächsten Schritt konkrete Content-Ideen davon ab. Und zwar Content-Ideen, die sich für größere Content-Pieces wie Blogbeiträge, Podcastfolgen oder Videos eignen. Das ist der Content, den du für deine Hauptcontent-Plattform erstellst, um langfristig als Experte in deinem Gebiet wahrgenommen zu werden.
Sei kreativ und veranstalte ein Brainstorming. Lass deinen Gedanken dabei freien Lauf. Welche Inhalte, basierend auf den Themen, könnten für deine Zielgruppe relevant sein? Was sind Fragen, die dir deine Community immer wieder zu diesen Themen stellen? Welche Inhalte möchtest du im Zusammenhang mit deinem Ziel veröffentlichen?
Notiere dir alle Ideen die dir in den Kopf kommen. So legst du dir eine große Content-Ideensammlung an, mit der dir garantiert nie die Ideen ausgehen.
Beispiel 1:
Bleiben wir beim Beispiel von gerade eben: Du möchtest einen Onlinekurs zum Thema “Erfolgreich verkaufen über Instagram” launchen. In diesem Fall hast du die Themen “Instagram” und “erfolgreich verkaufen” als zielführend identifiziert. Jetzt überlegst du dir genau, was mögliche Blogbeiträge, Videos oder Podcastfolgen zu diesen Themen wären.
- Mögliche Inhalte zum Thema Instagram:
- Wie funktioniert der Instagram Algorithmus?
- Warum du Instagram für dein Business nutzen solltest.
- Ist Instagram 2022 immer noch relevant?
- Mögliche Inhalte zum Thema “erfolgreich verkaufen”:
- Was heißt eigentlich erfolgreich verkaufen?
- Welche Verkaufsargumente ziehen wirklich?
- Warum Verkaufen über Social Media so gut funktioniert.
Beispiel 2:
Du willst als Gründungsberater deine Expertenpositionierung stärken. In diesem Fall sollte dein Content Plan neben Wissen zu deinem Expertenthema auch Testimonials oder Referenzprojekte beinhalten. Diese steigern deine Glaubwürdigkeit und das Vertrauen in dich und dein Angebot.
Extra Tipp für deine Ideensammlung:
Deine Content-Ideensammlung kannst du mega gut digital über Tools wie Trello oder ClickUp abbilden. Alternativ kannst du auch eine Google Tabelle oder eine Excel-Liste bzw. eine Word-Datei verwenden. Wenn du lieber analog unterwegs bist, kannst du selbstverständlich auch dein Notizbuch verwenden.
Social Media Beiträge leicht gemacht
Im vorherigen Schritt hast du konkrete Content-Ideen für deine großen Content-Formate gesammelt. Nun geht es um die vielen kleinen Social Media Beiträge – den sogenannten Short-Content.
Tatsächlich ist es gar nicht so schwer regelmäßig auf Social Media zu posten, wenn du es geschickt anstellst. Anstatt dir täglich überlegen zu müssen, was du posten könntest, leitest du zukünftig deine Beiträge von deinen großen Content-Formaten (Blogbeiträge, Videos oder Podcastfolgen) ab.
Das machst du, indem du deinen Main-Content in kleine Stücke teilst und die einzelnen Snippets zu Social Media Beiträgen verarbeitest.
Das hat nicht nur den Vorteil, dass du immer interessante Posts zur Hand hast, sondern ermöglicht dir auch, dass du immer wieder auf den wertvollen Main-Content auf deiner Website verweisen kannst. Dadurch erhältst du mehr Traffic und pusht deinen Blog bzw. deine Website auch hinsichtlich der Suchmaschinenoptimierung. Ein Win-Win für dich.
Beispiel:
Aus dem Blogbeitrag zum Thema “Warum Verkaufen über Social Media so gut funktioniert” kannst du mehrere Social Media Beiträge gewinnen, indem du dir die einzelnen Argumente des Artikels rauspickst und dazu jeweils einen Post machst. Oder du stellst die 3 besten Argumente zu einem Beitrag zusammen. Oder du triffst eine provokante Aussage wie “Verkaufen über Insta funktioniert nicht!” und widerlegst die Aussage in deinem Beitrag.
Du siehst, ohne überhaupt den Main-Content erstellt zu haben, kommen mir jetzt schon viele Ideen für mögliche Social Media Beiträge.
Vergiss nicht die Feier- & Thementage sowie deinen Urlaub
Bevor wir nun zum konkreten einsortieren der Inhalte in einen Redaktionsplan kommen, widmen wir uns den Feier- & Thementagen sowie deinem Urlaub.
Auch für diese besonderen Tage im Jahr kannst du vorab Content-Ideen entwickeln. Achte jedoch darauf, dass du nur die Feier- und Thementage in deine Content-Planung aufnimmst, die wirklich relevant sind für dein Business. Denn es geht immer darum, dass du sinnvollen Content erstellst.
So könnte beispielsweise der “Tag der Mandarine” für eine Ernährungsberaterin interessant sein, aber nicht für einen Friseur. Der “Räume-Deinen-Schreibtisch-auf-Tag” könnte hingegen für viele Selbstständige interessant sein, die von Zuhause aus arbeiten.
Ob du etwas zu deinem Urlaub veröffentlichen möchtest, hängt ganz davon ab, ob du generell etwas aus deinem Privatleben preisgeben möchtest. Auch deine Markenpositionierung ist dafür entscheidend. Bist du eine Personen-, Unternehmens- oder Expertenmarke?
- Insofern du als Personenmarke auftrittst, würde ich es dir empfehlen auch deinen Urlaub in deinen Content Plan aufzunehmen.
- Als Expertenmarke kannst du den Urlaub in deine Planung einbinden, wenn du thematisch einen Bezug zu deinem Business herstellen kannst. Beispielsweise “Auszeit nehmen, um Energie zu tanken” oder “was mein Urlaub mit meiner Selbstständigkeit als [xy] zu tun hat”.
- Als Unternehmensmarke wirst du generell nur wenig persönliches kommunizieren. Deswegen kannst du in diesem Fall das Urlaubsthema auch komplett weglassen in deinem Content Jahresplan.
Fülle deinen Redaktionsplan
Wenn du nun all deine Content-Ideen für deinen Main-Content, deinen Social Media Auftritt und für die besonderen Tage im Jahr gesammelt hast, geht es darum, diese Inhalte in einen Redaktionsplan einzusortieren.
Für einen digitalen Redaktionsplan eignen sich besonders die vorher bereits genannten Tools (Trello, ClickUp, Google Tabelle oder Excel-Liste). Möchtest du lieber händisch und analog arbeiten, bieten sich auch Wand- oder Taschenkalender an. Was für dich am besten geeignet ist, darfst du gerne selbst herausfinden.
Wichtig ist nur, dass du diesen Redaktionsplan mit deinen Deadlines, deinen freien Tagen und deinen Ideen füllst. Und dich anschließend natürlich auch daran hältst. 😉
Du merkst es vielleicht schon: Wenn du dich an diese Anleitung hältst, ist dein Redaktionsplan viel mehr als nur ein Content Plan. Er ist dein ganz persönlicher Action Fahrplan für dein erfolgreiches Businessjahr.
Extra Tipp: Nutze verschiedene Farben für feste Termine und deine unterschiedlichen Content-Formate. So wird dein Redaktionsplan übersichtlicher.
Plane erst deine großen Content Formate und leite davon deinen Short-Content ab.
– Jessica Roth
Tipps für eine entspannte Content Planung
Vielleicht denkst du an dieser Stelle immer noch “Ah, das ist mir viel zu viel”, “Das System ist mir zu unflexibel”, “Ich poste lieber spontan”, “Ich finde niemals Inhalte für ein ganzes Jahr”.
Wenn das der Fall ist, dann möchte ich dir hier noch ein paar zusätzliche Tipps für deine Content Planung mitgeben. Diese werden es dir immens erleichtern, dein Vorhaben umzusetzen.
Bloß keinen Zwang!
Lass dir nicht einreden, du müsstest jeden Tag posten und 3 Blogartikel die Woche raushauen, damit du erfolgreich wirst.
Die Wahrheit ist: du solltest zwar eine gewisse Regelmäßigkeit einhalten, aber den Turnus legst ganz alleine du fest.
Finde deine Routine: 1 Blogbeitrag pro Woche und 5 Instagram-Postings oder zwei Videos pro Monat und 3 LinkedIn-Beiträge wöchentlich. Die Anzahl und den Veröffentlichungs-Turnus bestimmst du.
Lass dir Freiräume
Du musst nicht jeden Tag im Jahr mit grandiosen Content-Ideen verplanen.
In deinem Redaktionsplan kannst du dir so viel Platz für spontane Ideen lassen, wie du möchtest. Schließlich gibt es immer mal wieder kreative Ideen, die du sofort teilen möchtest. Oder Situationen auf die du spontan reagieren willst.
Es ist völlig ok, wenn du deinen strategischen Content Plan auf 2 Postings und einen Blogbeitrag pro Woche begrenzt und den Rest deiner Kommunikation intuitiv laufen lässt.
Mach nicht alles auf einmal
Wenn du deine gesamte Content Jahresplanung auf einmal machen möchtest, kann das ganz schön viel Zeit in Anspruch nehmen. Viele wollen diese Zeit nicht investieren oder sind schlichtweg überfordert mit der Vorstellung für ein ganzes Jahr zu planen. Mir geht das übrigens auch so. 😉
Die gute Nachricht: Du musst nicht jedes einzelne Posting schon am Anfang des Jahres definiert haben. Vielmehr geht es bei der Jahresplanung darum, dass du zu jeder Zeit weißt, wann du welche Themen bespielen solltest, damit du deine Ziele erreichst.
Die eigentliche Planung und vor allem die Erstellung der Inhalte kannst du gerne auch quartalsweise, monatlich oder sogar wöchentlich machen.
Du musst deinen Content nicht auf einmal vorplanen & erstellen. Vielmehr geht es darum, dass du zu jeder Zeit weißt, wann du welches Thema bespielen solltest. Erstellen kannst du den Content auch später.
– Jessica Roth
Let’s do this! Umsetzung ist alles.
Der beste Content Plan bringt dir nichts, wenn du ihn nicht umsetzt. Deswegen komme am besten jetzt sofort ins Handeln und kreiere dein erfolgreiches Business-Jahr 2022.
Wenn du dir mit Hilfe des letzten Artikels zu deiner Business-Jahresplanung konkrete Ziele setzt und die obenstehenden 5 Schritte für deine Content Planung gehst, kann nichts mehr schiefgehen. Vorausgesetzt du hältst dich daran. 😉
Dann hast du wertvollen Content für das gesamte Jahr. Dir werden niemals die Ideen ausgehen. Und das beste: Dein Content wird strategisch für dich und dein Business arbeiten. Damit du immer in Richtung deiner Quartals- und Jahresziele kommunizierst und deinem Traumbusiness Stück für Stück näher kommst.
Hast du Lust? Dann gehe jetzt los. Go and getyourM!